Liesten l Es musste etwas passieren. Da die Ergebnisse einfach nicht stimmten, entband der Vorstand das Trainergespann Thomas Schulz/Bodo Mönke ihrer Dienste. Neuer Coach im Waldstadion ist Michael Piotrowski. Die langjährige Nummer eins im Gehäuse wird die Mannschaft am Sonnabend im vorgezogenen Punktspiel in Goldbeck (14 Uhr) das erste Mal betreuen. Als sein Assistent fungiert künftig Sven Komnick.

„Die Landesklasse ist kein Gaudi-Fußball. Wir haben gesehen, dass die Ergebnisse nicht stimmten beziehungsweise nicht mit der Qualität in unserem Kader im Einklang stehen. Deshalb mussten wir handeln“, verrät SVL-Sektionsleiter Mario Schulz. Gerade in der Defensive fanden die Westaltmärker in dieser Saison überhaupt nicht in die Spur. 23 Gegentore fingen sich Wiese & Co. in nur zehn Begegnungen ein. „Offensiv haben wir unsere Leistung (26 Treffer/Anm. der Redaktion) immer gebracht, aber wir fangen uns einfach zu viele Gegentore ein. Nach dem 5:5 nach 4:0-Führung in Havelberg haben wir keine andere Möglichkeit mehr gesehen. Wir mussten versuchen, neue Impulse zu schaffen und die Mannschaft damit wieder in die Spur zu bringen“, erklärt Schulz. So wurde den bisherigen Übungsleitern, Thomas Schulz und Bodo Mönke, wenige Stunden nach der Partie am Sonnabend in Havelberg mitgeteilt, dass sie ab sofort nicht mehr für das Team zuständig seien.

„Irgendeiner muss eben die Verantwortung tragen. Wir haben lange darüber nachgedacht und es war gerade menschlich keine einfache Entscheidung. Doch wir können in unserer derzeitigen Lage nicht noch länger warten“, gibt der Spartenchef zu verstehen. Ein Nachfolger für die beiden beurlaubten Niedersachsen stand direkt parat. Michael Piotrowski trägt nun die Verantwortung beim SVL. Er war vor der Saison eigentlich als Stammtorhüter eingeplant, musste seinen Platz allerdings für den neuverpflichteten Polen Dawid Szczerbik räumen. „Die Nummer zwei wollte er nicht mehr sein, doch für den absoluten Notfall hätte Pio noch bereitgestanden. Er war immer noch ein Teil der Mannschaft“, so Mario Schulz. Der holte sich sofort eine Zusage beim ehemaligen Schlussmann ein. Piotrowski, der im Februar seine B-Lizenz erwerben möchte, ist bereits zum zweiten Mal für das Team verantwortlich. Bereits in der Spielzeit 2014/2015 hatte er zusammen mit Lucas Bresch als Spielertrainer das Sagen. „Es war damals eine sehr gute Saison. Alle haben gut mitgezogen und es hat wirklich Spaß gemacht. Pio hat sehr viel Sachverstand, sich zudem immer belesen und versucht, neue Dinge im Training mit einzubringen. Diese Spielzeit muss für uns ein Vorbild sein“, denkt Schulz zurück.

Sven Komnick, der in der Hinrunde berufs- und studienbedingt nicht als Spieler zur Verfügung steht, assistiert Michael Piotrowski bei der Trainerarbeit. „Dann können wir im Training vernünftig arbeiten. Mit einem Verantwortlichen allein wäre das etwas schwieriger geworden“, weiß der SVL-Sektionsleiter, der vollstes Vertrauen in das neue Duo an der Seitenlinie hat. Personelle Konsequenzen trägt der Trainerwechsel nicht mit sich. Die durch Bodo Mönke geholten Polen Dawid Szczerbik, Pawel Kijewski, Sebastian Kordus und Lukasz Polak („Sie sind sehr zuverlässig und stehen zu ihren Worten“) werden aller Voraussicht nach wie alle weiteren Akteure dem Kader erhalten bleiben. „Darüber haben wir uns verständigt“, verrät Mario Schulz. Der deutete bereits an, dass im Winter noch ein bis zwei neue Spieler hinzukommen.

Das neue Trainergespann soll nun erst einmal dafür sorgen, dass das Ruder schnellstmöglich herumgerissen wird. „Erst einmal müssen wir uns defensiv fangen und dann soll es natürlich zügig in die andere Richtung laufen. Wir wollen den Anschluss an das obere Mittelfeld nicht verlieren“, erklärt Schulz, der Thomas Schulz und Bodo Mönke auch noch einen Dank ausspricht: „Wir möchten ihnen für die Zusammenarbeit danken und wünschen ihnen für die Zukunft alles Gute.“ Nun weht beim SV Liesten 22 ein frischer Wind, mit Michael Piotrowski und Sven Komnick am Ruder soll es sportlich im Waldstadion wieder aufwärts gehen.