Otto Zipplering, hier mit seiner Frau Irma, freute sich über die vielen Überraschungen zum 80. Geburtstag. Unter anderem hatten Reiter hoch zu Ross gratuliert. Auch Enkelin Lena (rechts) hatte ihr Pferd gesattelt. Fotos: Meike Schulze-Wührl VOLKSSTIMME

Otto Zipplering, hier mit seiner Frau Irma, freute sich über die vielen Überraschungen zum 80. Geburtstag. Unter anderem hatten Reiter hoch zu Ross gratuliert. Auch Enkelin Lena (rechts) hatte ihr Pferd gesattelt. Fotos: Meike Schulze-Wührl VOLKSSTIMME

 

Ehre, wem Ehre gebührt! Das traf voll und ganz zu, als Otto Zipperling aus Gieseritz mit der höchsten Ehrung, die der Landesverband (LV) der Reit- und Fahrvereine Sachsen-Anhalts zu vergeben hat, ausgezeichnet wurde: der „Goldenen Peitsche“.

Quelle: Von Meike Schulze-Wührl Volksstimme

Gieseritz l Bereits am 2. August hatte der passionierte Pferdekenner und –züchter, der seit 1979 Vorsitzender der Voltigier- und Reitgemeinschaft (VRG) Gieseritz ist, seinen 80. Geburtstag.
Verbrachte der Jubilar seinen Ehrentag ganz in Familie und mit einem Ausflug zum Gestüt in Redefin, hatte er am Sonnabend zum Empfang in das Dorfgemeinschaftshaus Wallstawe geladen – und wurde wegen der Überraschungen, die ihm seine Familie, Sportskameraden und Freunde bereiteten, immer wieder zu Freudentränen gerührt.

Hatte er zum Beispiel darauf vertraut, dass er per Auto gefahren werden würde, stand plötzlich eine vierspännige Kutsche vor der Haustür und wurden Otto Zipperling und seine Ehefrau Irma von Eckhard Rickel aus Apenburg zum Festsaal chauffiert.

Laura Schröder und Friedericke Pelka zeigten zum ersten Mal ihre Kür im Doppelvoltigieren.

Laura Schröder und Friedericke Pelka zeigten zum ersten Mal ihre Kür im Doppelvoltigieren.

Dort gab es nach der Begrüßung der zahlreichen Gäste weitere Geschenke. Zehn Reiter der VRG, darunter Enkelin Lena, und befreundeter Vereine, die Stammgäste bei den jährlichen Fuchsjagden sind, hatten sich und ihre Pferde festlich herausgeputzt und machten Otto Zipperling die Aufwartung. Dazu passte dann auch das Ständchen der Jagdhornbläser aus Kuhfelde perfekt.

In seiner Laudatio ließ der Vorsitzende des Kreisreiter- und Pferdezuchtverbandes Salzwedel, Detlef Bock, Zipperlings pferdesportliches Wirken im Zeitraffer Revue passieren.
1936 in Benkendorf geboren, half er schon als kleiner Junge seinen Eltern bei der Arbeit mit den Pferden. Als die Familie 1952 in Gieseritz einen Hof erwarb, wurde Zipperling wenig später Mitglied im Reitverein.

Als 22-Jähriger nahm er dann an einem Lehrgang für Reiten, Fahren und Pferdezucht im damals staatlichen Hengstdepot in Neustadt/Dosse teil. Und als der Gieseritzer Verein später aufgelöst wurde, war Otto Zipperling in den 1960er Jahren Mitglied im Hohenböddenstedter Verein.

Blütezeit
Als 1974 mit der Neugründung der BSG (Betriebssportgemeinschaft) „Traktor“ Gieseritz die Reiterei in seinem Heimatdorf wieder eine Zukunft hatte, war auch Otto Zipperling mit an Bord und übernahm 1979 im Alter von 43 Jahren deren Vorsitz.

Da begann auch die Blütezeit des Voltigiersports in der BSG. Als Trainer schafften Otto und seine Frau Irma, mit der er seit 1962 verheiratet ist, es mit mehrfachen Qualifikationen zu DDR-Meisterschaften und waren dort insgesamt viermal auf vorderen Plätzen mit dabei. Auch die eigenen Kinder, Heike und Volker, turnten mit.

Als mit der Wende von der LPG alle Pferde verkauft wurden, erwarb der Jubilar selbst drei Pferde und begann zu züchten. Und zwar so erfolgreich, dass er am Sonnabend von Erdmann Schulz, Vorstandsmitglied des Pferdezuchtverbandes (PZV) Brandenburg-Anhalt, auch noch die Goldene Ehrennadel des PZV bekam.

Zweite Karriere

Wohl bemerkt die zweite in Zipperlings Karriere als Züchter. Unter anderem stellte er im Jahr 1995 bei der Neustädter Stutenschau mit „Jonia“ die Siegerstute und 2002 mit „Jonia“ und zwei ihrer Töchter die Siegerfamilie.

Mit dem Sterben der BSG in der Wendezeit wurde die VRG Gieseritz gegründet, deren Zügel der Senior bis heute in seinen Händen hält.

Zwischenzeitlich ruhte der Voltigiersport einige Jahre, wurde aber zum Vereinsjubiläum vor 16 Jahren von den heutigen Trainerinnen Verena Mellotat und Ute Pelka neu belebt.
Und so war dann die Premiere des Pas de deux (Doppelvoltigieren) von Laura Schröder (18 Jahre) und Friedericke Pelka (19), die seit der ersten Stunde der „Neuzeit“ mit dabei ist, eine weitere gelungene Überraschung zum 80. Geburtstag.

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