Fußball Daniel Burkardt ist beim SSV 80 Gardelegen als Spieler und Trainer ein gefragter Mann

Daniel Burkardt muss ein guter Tänzer sein. Der 23-Jährige tanzt nämlich auf mehreren Hochzeiten. Fußball ist und bleibt seine große Leidenschaft, drum ist dem Weteritzer, der unter der Woche in Berlin lebt, keine Arbeit rund um sein großes Hobby zu viel. Nicht nur beim SSV 80 Gardelegen engagiert sich Burkardt als Spieler und Trainer, sondern auch noch im Kreisfachverband (KFV) Altmark West als Schatzmeister.

Gardelegen/Weteritz l Vor wenigen Tagen wurde beim SSV 80 Gardelegen – genauer gesagt bei der ersten Herrenmannschaft – eifrig gejubelt. Nach einem phänomenalen 4:3 in Liesten standen der Landesklasse-Staffelsieg sowie der Landesliga-Aufstieg fest. Natürlich war auch die Freude bei Daniel Burkardt groß. Nur wäre sie womöglich noch größer gewesen, hätte der 23-Jährige in der alles entscheidenden Partie auch noch selbst mitgewirkt. Aufgrund seines, dem Studium in Berlin geschuldeten, Trainingsrückstandes und dem derzeit großen Konkurrenzkampf in der Mannschaft von Trainer Norbert Scheinert stand Daniel nämlich nicht einmal im Kader. Dennoch ist Burkardt – weil auch als B-Junioren-Trainer immer sehr zuverlässig – ein gefragter Mann in Gardelegen.

Bereits seit der E-Jugend gehört Burkardt – damals lautete sein Nachname noch Jahn – dem SSV an. Seine ersten Trainer hießen Paul Berlin, Volkmar Blume und Rainer Köhler. Seinen Platz im Team fand Daniel schnell als Angreifer. „Ich bin durch viele Schulfreunde nach Gardelegen zum Fußball gekommen“, verrät der heute 23-Jährige. Dass viel Talent in ihm steckt, sprach sich schnell herum. So gehörte der Weteritzer bereits in seinem zweiten Jahr überhaupt der Stützpunktauswahl in Klötze an und hörte dort auf die Kommandos von Dieter und Mario Förster sowie Peter Böse. Im Verein freute sich Daniel Burkardt unter anderem über den A-Junioren-Hallenlandesmeistertitel und dort zugleich auch noch über die Torjägerkanone. Auch im Ligabetrieb ging die Trophäe des besten Torschützen oft an den kaltschnäuzigen Gardelegener Stürmer. Was ihn auszeichnet? „Ich denke mal, vor allem mein Ehrgeiz. Ich will immer mein Bestes geben und verfüge zudem sicherlich auch über eine starke Technik“, entgegnet der Westaltmärker. Kein Wunder, dass er mit 17 Jahren auch schon bei den SSV-Herren für Furore sorgte. Ein Jahr später wechselte Burkardt – mittlerweile zum Innenverteidiger umfunktioniert – von der Landesklasse in die Landesliga, besser gesagt zum TuS Schwarz-Weiß Bismark. „Carlo Rämke hatte mich damals angesprochen. Dann war ich zwei- oder dreimal beim Training, ehe Trainer Dirk Grempler mich in seinen Reihen haben wollte“, erklärt der Weteritzer.

Nach zwei Jahren im Waldstadion zog es Daniel Burkardt aber wieder zurück zum SSV 80 Gardelegen. „Durch mein Studium in Berlin, das ich 2016 begonnen habe, war ich unter der Woche nicht da und konnte dementsprechend nicht trainieren. Da hat sich das angeboten, wieder zurück zu gehen“, begründet der 23-Jährige – er trainiert regelmäßig in der Hauptstadt – diesen Schritt, der sicherlich auch ein Stück weit Herzenssache war. Über den Aufstieg in die Landesliga, die Daniel bereits gut kennt, freut er sich sehr: „Wir haben viele junge und starke Spieler im Kader. Ich denke, dass wir dort in der nächsten Saison eine gute Rolle spielen können.“ Dafür sieht er die Scheinert-Elf gut genug aufgestellt, wenngleich er noch auf zwei bis drei externe Neuzugänge hofft. Burkardt arbeitet übrigens seit fast zwei Jahren auch noch als Nachwuchstrainer in der Rolandstadt. Seitdem ist er auch Inhaber der C-Lizenz. „Ich war eigentlich schon immer fast das gesamte Wochenende auf dem Platz. Also hat sich das angeboten“, verrät der 23-Jährige. Gemeinsam mit Steffen Hartmann und Niclas Bartsch übernahm er damals die zweite E-Junioren-Vertretung. Seit Beginn der laufenden Spielzeit trägt Daniel Burkardt die Verantwortung bei den Landesliga-B-Junioren, in deren Reihen auch sein Bruder Kevin aktiv ist. Diese finden sich nach einer schweren Saison im Tabellenkeller wieder. Aufgrund der personellen Engpässe war laut Traineraussage aber nicht mehr möglich.

Da der Weteritzer ab Oktober dieses Jahres ein halbjähriges Praktikum vom Studium aus absolviert, hat er sich den Erwerb der Trainer-B-Lizenz für 2019 auf die Fahnen geschrieben. „Ich habe viel von guten Trainern wie beispielsweise Mario Förster gelernt, zudem lese ich viel in Büchern und baue auch auf meine eigene Erfahrung“, verrät der Westaltmärker. „Ich bin eigentlich sehr kommunikativ, kann mit Leuten generell gut umgehen“, fügt der 23-Jährige an. Der arbeitet seit 2016 auch im KFV Altmark West. Bei Trainerlehrgängen wurde Daniel Burkardt vom Vorstandsmitglied Uwe Pape gefragt, ob er Tobias Trittel als Schatzmeister beerben würde. Als ehemaliger Banker war Burkardt eine gute Alternative und gab auch rasch seine Zusage. Die Buchführung kann er von Berlin aus am Rechner vornehmen. Auch das nimmt einige Zeit in Anspruch. „Es ist schon nicht einfach, immer alles unter einen Hut zu bekommen“, gibt Daniel zu. Gern würde der Westaltmärker wieder regelmäßiger in der ersten Herrenmannschaft zum Einsatz kommen. „Es ist für mich allerdings schwierig, wieder hereinzukommen. Das aktuelle Semester ist sehr wichtig, also steht das Studium momentan doch an erster Stelle“, ist der 23-Jährige nicht sauer, dass er momentan zumeist nur in der Zuschauerrolle ist. „Es ist zwar ärgerlich, doch ich kann mittlerweile damit umgehen“, so der Weteritzer, der aufgrund seiner zumeist sonntäglichen Rückreisen nach Berlin nicht die Möglichkeit wahrnehmen kann, in der zweiten Kreisoberliga-Vertretung des SSV Spielpraxis zu sammeln.

Wie beim SSV 80 Gardelegen vor allem im Nachwuchs gearbeitet wird, davon kann Burkardt nur schwärmen. „Für mich ist der SSV hier in der Westaltmark der bestaufgestellte Verein“, so die Meinung des 23-Jährigen. Auch wenn es in einigen Nachwuchsmannschaften teilweise schwer ist, genügend Leute aufzubieten, so wird „immer das Beste draus gemacht“. Für die Zukunft hat Daniel mit Blick auf die Jugendarbeit einen großen Wunsch: „Es wäre schön, wenn wir die talentiertesten Spieler aus den umliegenden Dörfern zum SSV locken könnten.“ Das würde dem Verein nicht nur in quantitativer, sondern auch in qualitativer Hinsicht weiterhelfen. Mit der ersten Männermannschaft würde der Weteritzer in der kommenden Landesliga-Saison gern einen Platz im Mittelfeld einnehmen. „Ich denke, unter den ersten Sieben könnten wir schon landen“, klingt der Westaltmärker, der zudem auf Dauer auch noch einen Kreispokalsieg anstrebt, zuversichtlich. Dazu hat Daniel Burkardt nach den jüngsten Erfolgserlebnissen beim SSV 80 Gardelegen auch allen Grund.

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