BASKETBALL Thomas von Glahn seit 1996 als Schiedsrichter unterwegs

Altmark – Beim VfL Kalbe ist er eine Institution, seine Person wird auch aufgrund seines sozialen Engagements hoch geachtet, nicht nur der Basketball-Sport in der Altmark wäre ohne ihn um vieles ärmer – Thomas von Glahn, der am Sonntag sein 500. Punktspiel als Schiedsrichter leiten wird.

Thomas von Glahn, der den Basketball-Sport nach Gardelegen und Kalbe gebracht hat, absolvierte seinen 500. Einsatz als Schiedsrichter. Foto: Sensenschmidt Altmarkzeitung

Der gebürtige Thüringer, der in Schwedt aufwuchs und dort zur Schule ging, hatte in der dritten Klasse das erste Mal Kontakt mit dem orangenen Ball. Sein damaliger Sportlehrer entfachte beim inzwischen 53-Jährigen eine Leidenschaft, die bis zum heutigen Tag anhält. Bei Pädagogik Schwedt durchlief „Friedel“ (in Anlehnung an seinen Geburtsnamen Friedrich) alle Altersklassen und schaffte aufgrund seiner hohen Trefferquote auch schnell den Sprung in den Erwachsenenbereich. 1993 verschlug es den „Staatlich anerkannten Pädagogen“ (so seine Berufsbezeichnung) aus beruflichen Gründen in die Altmark nach Kalbe. In Gardelegen arbeitete Thomas von Glahn in einem Kinderheim. Dort organisierte er ein Basketball-Turnier mit Mannschaften aus der Umgebung und weckte damit auch bei anderen die Leidenschaft für diesen Sport. Der SSJ Gardelegen wurde gegründet, der Basketball-Sport hatte seine erste Adresse in der Region. Und konnte sich in der Altmark etablieren. Als Spielertrainer des SSJ leistete Thomas von Glahn wertvolle Aufbauarbeit. Irgendwann gab es dann auch in Kalbe genügend „Korbjäger“, die beim VfL gemeinsam mit „Friedel“ eine eigene Abteilung gründeten und zu einem Aushängeschild in Sachsen-Anhalt wurden, der es mit der Unterstützung zahlreicher guter Akteure aus der Region bis in die Regionalliga schaffte.

Das Projekt „Körbe gegen Gewalt“ ist eng mit dem Namen von Thomas von Glahn verbunden, der mit diesem Turnier auch den Streetball populär machte. Die 20. Auflage soll am 11. Juni vor dem Kulturhaus in Kalbe stattfinden. Ein Jubiläum, das aufgrund der Corona-Pandemie zuletzt zweimal verschoben werden musste. Und so ist „Friedel“ bereits jetzt emsig am Organisieren, damit das Turnier in diesem Jahr wieder stattfinden kann.

Dirk Nowitzki, der vor einigen Jahren den Schuh der Kalbenserin Bianca Duwe signierte, ist für Thomas von Glahn in mehrfacher Hinsicht ein Vorbild. Foto: privat

Streetball spielt der Wahl-Altmärker, dem als Mitglied einer Patchwork-Familie mit sieben Kindern nie langweilig wird, noch heute. Beim Basketball ist er regelmäßig bei Punktspielen als Kampfrichter oder Schiedsrichter im Einsatz. Wenn sich morgen um 10 Uhr in der Sporthalle in der Feldstraße die U16-Teams des VfL Kalbe und der Hansebaskets Salzwedel gegenüberstehen werden, dann stehen 500 Einsätze in seinem Schiedsrichter-Heft. Los ging es am 7. September 1996 mit der Partie der männlichen C-Jugend des SSJ Gardelegen gegen die B-Mädchen des USC Magdeburg. An seinen achten Einsatz kann sich Thomas noch genau erinnern. An der Seite vom heutigen Sportjugend-Vorsitzenden Thomas Koepke pfiff er die Oberliga-Begegnung SV Wolmirsleben gegen den MTV Wittenberg. „Knapp 400 Zuschauer sorgten für viel Lärm, ich hatte die Hosen voll“, erinnert sich der Kalbenser, der seine Sache offenbar aber nicht so schlecht gemacht hatte. „Die Bewertung für meine Leistung war ganz ordentlich.“ Und so blieb Thomas von Glahn weiter als Schiedsrichter am Ball, die Landesliga-Partie zwischen den Männern des USC Magdeburg II und dem Magdeburger SV am 8. März 2001 war bereits der 100. Einsatz.

Aufgrund der Kooperation des AWO Sozialdienstes Altmark, seiner Arbeitsstelle, mit dem VfL Kalbe kann Thomas von Glahn seine Leidenschaft mit seinem Beruf verbinden. Sozial benachteiligte Kinder erhalten durch den Sport ein besseres Selbstwertgefühl und Erfolgserlebnisse. Basketball als Teamsport fördert zudem den Zusammenhalt der Jugendlichen.

„Carpe diem – Nutze den Tag“ ist das Lebensmotto von Thomas von Glahn, dessen Vorbild Dirk Nowitzki ist. „Er ist mir sympathisch, denn er engagiert sich für unseren Sport und stellt sich dabei nicht in den Mittelpunkt.“ Den besten deutschen Basketballer einmal persönlich zu sprechen, wäre ein Traum. Auch um sich dafür zu bedanken, dass die Nowitzki-Stiftung einst Geld für den Bau des Streetball-Platzes in der Mildestadt zur Verfügung gestellt hat. Was Dirk Nowitzki im Großen ist, ist Thomas von Glahn im Kleinen – Markenbotschafter für den Basketball-Sport.

Quelle: Renee Sensenschmidt Altmarkzeitung

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