SG Letzlingen/Potzehne holt sich den Pott / 465 Zuschauer in Klötze / Spannung bis zum Ende

Das Jahr 2023 wird in die Fußball-Pokalgeschichte des KFVAltmark West eingehen. Zwarliegtdasnicht unbedingt an dem großen Finale selbst, das eher kein Leckerbissen war, sondern daran, dass es sogar gleich zwei Kreispokalsieger gibt. Zum einen ist das der FSV Heide Letzlingen und zum anderen der SV GrünWeiß Potzehne.

Christian Palutke (links), hier im Kopfballduell mit Gardelegens Jürgen Lemme, hätte das Spiel mit einer seiner vielen Chancen schon entscheiden können. Stattdessen blieb es bis zum Ende spannend.

#Klötze ● Zusammen treten beide Teams seit Saisonbeginn als SG Letzlingen/Potzehne an und krönten ihren Zusammenschluss gleich nach dem ersten Jahr des Bestehens mit dem Pokalsieg. In einem eher mäßigen Spiel, in dem vieles Stückwerk blieb, setzten sich die Mannen um Trainer Michael Friedrichs am Donnerstag im Klötzer Stadion knapp mit 1:0 (1:0) gegen den Kreisoberligisten SSV 80 Gardelegen II durch und holten damit den großen Pott.

Christoph Grabau (am Ball) und die Männer der SG Letzlingen/Potzehne mussten alles in die Waagschale werfen, um den Pokal zu holen.

Während den Letzlingern das erst im Jahr 2020 in Mieste mit einem Sieg gegen Eintracht Salzwedel gelang, holten die Potzehner letztmalig 1997 den Kreispokal.

Und die SG, bei der Fabian Schlamann gesperrt fehlte und auch Günter Ahlfeld nicht mit von der Partie war, startete sehr gut in die Partie. Mit dem ersten Standard ging die Friedrichs-Elf auch in Front. Nach Ecke von Palutke nickte am langen Pfosten Christian Wernecke zur frühen Führung für die SG ein. Dass das der einzige und damit auch entscheidende Treffer in diesem Finale sein würde, damit rechnete zu diesem Zeitpunkt noch niemand. In der Folge kamen die Gardelegener auch besser zurecht, stellten sich auf die SG ein und setzten auch vorn einige Akzente.Allerdings waren vieleAktionen nicht zwingend genug, obwohl die SG-Abwehr das einer oder andere Mal einiges an Angriffsfläche bot. Dennoch hatte der SSV in Minute 27 Glück, nicht noch höher in Rückstand zu geraten, denn Palutke setzte das Leder an die Latte.

Vor der Pause kamen die SSVMänner durch Helmuth (35.), Wulfänger (41.) oder auch Bergener (43.) noch zu kleineren Möglichkeiten, doch entweder fehlte die Präzision oder aber SG-Keeper Andreas Lenz hatte die Handschuhe im Spiel.

Das Objekt der Begierde wurde vom KFV auch im Klötzer Stadion sehr ordentlich präsentiert.

Nach dem Wechsel spielte eigentlich nur noch die Gardelegener Reserve, rannte aber irgendwie dem 0:1-Rückstand hilflos hinterher. Hilflos deshalb, weil die Mannschaft von Oliver Pabst zwar alles versuchte, aber keine Lücke in der Letzlinger und Potzehner Abwehr fand. So gab es auch keine einzige Torchance für den SSV II in den zweiten 45 Minuten. Auf der anderen Seite verteidigten die SG-Kicker mit aller Kraft und fanden nurselten zu ihrem eigenen Spiel. Vorn aber, hätte allein Palutke das Match entscheiden können, doch weder in Minute 50, noch später gegen Mitte und Ende der Partie bei zwei weiteren guten Einschussmöglichkeiten gelang ihm ein Treffer. Das Chancenplus lag also eindeutig auf Seiten der FriedrichsElf. Die nutzte in den letzten Minuten des Spiels auch all ihre Erfahrung aus, um das Ergebnis clever über die Zeit zu bringen und den Pokalsieg und damit auch das Landespokalticket einzufahren.

Das Schiedsrichtergespann um Guido Eisenschmidt, Torsten Felkel und Stefan Liebrecht wurde nach dem Spiel von FSA-Geschäftsführer Marcus Scheibel und KFV-Obmann Thomas Kölle ausgezeichnet.

Trainerstimmen

Oliver Pabst (Gardelegen II): „Kurz nach dem Spiel fällt es mir natürlich sehr schwer. Vor dem Spiel haben wir noch gesagt, dass wir die Standards verhindern müssen und nach Möglichkeit ein frühes Gegentor vermeiden wollen. Genau das ist aber eingetreten. Ich glaube, wir waren die ersten zehn Minuten noch nicht richtig da. Danach waren wir aber im Spiel und vielleicht sogar die bessere Mannschaft. Allerdings haben wir in den Momenten, die wir in der ersten Hälfte hatten, es nicht erzwungen, haben auch beim Lattentreffer von Palutke ein wenig Glück. So blieb das Match offen. In der zweiten Hälfte hat Letzlingen/Potzehne die Sache clever runter verteidigt und auch in den letzten Minuten viel Zeit von unserer Ballzeit geklaut. Das haben sie einfach clever gemacht. Ich fasse es mal so kurz zusammen: Erfahrung eins, wir null. Aber wir haben mithalten können, und das macht uns auch stolz. Heute ärgere ich mich noch über die Niederlage, aber morgen sieht die Welt dann wieder ganz anders aus und ich kann mich über das Geleistete auch freuen“.

Michael Friedrichs (Letzlingen/Potzehne): „Wir haben gewusst, dass es heute schwer werden würde gegen so eine junge Truppe. Gardelegen hat viel investiert und die Jungs können auch stolz auf sich sein. Gardelegen hatte mehr vom Spiel, aber das war auch von uns so gewollt. Das hohe Tempo können wir auch nicht mitgehen. Aber was beim Gegner gefehlt hat, war die Durchschlagskraft. Auch das haben wir gewusst und darauf haben wir uns auch eingestellt. Gardelegen hatte kaum echte Torchancen. Und wenn wir ehrlich sind, hätten wir es uns auch viel einfacher machen können, wenn wir nur eine der Chancen nach dem 1:0 noch genutzt hätten. Ich bin aber sehr stolz auf meine Truppe. Sicher hören wir immer, dass wir eine Altherrenmannschaft sind, aber auch die muss erstmal Fußball spielen. Und das machen die Jungs Woche für Woche, trotz des Alters oder kleinerer Verletzungen. Ich denke auch, dass wir der verdiente Pokalsieger sind“.

Quelle: Von Thomas Koepke

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