Wenn in Beetzendorf das runde Leder rollt, darf der Mann mit der wehenden Mähne nicht fehlen. Gemeint ist damit Bernd Neubauer.
Von Florian Schulz › Volksstimme
Zwischenzeitlich drei Junioren-Jahre in Klötze
Sechs Jahre jung war Bernd Neubauer, als er dem Fußball zum ersten Mal im Verein hinterher jagte. Unter der Regie von Trainer Karl-Heinz Schulz schloss er sich der Schulsportgemeinschaft (SSG) Traktor Beetzendorf an. Später benannte sich der Verein in die BSG Traktor Beetzendorf um. „Ich bin mit Fußball und eben diesem Klub groß geworden“, erzählt Neubauer. Der war zumeist für das Verhindern von gegnerischen Treffern zuständig, als Vorstopper oder Libero aktiv. Als es in Beetzendorf kurzzeitig keine Spielmöglichkeit gab, suchte der Sportenthusiast zwangsläufig das Weite und schloss sich für drei Jahre den Junioren von Traktor Klötze, mit denen er in der Bezirksliga um Punkte kämpfte, an. Mit 18 Jahren führte sein Weg allerdings zurück in seine Heimat. Der mehrfache Spartakiaden-Sieger und Kreismeister bestritt unter der Leitung von Erich Sens und Wolfgang Dregert seine ersten Herrenpartien in Beetzendorf.
„Ich fahre schon seit langem zweigleisig“
„Schon seit langem fahre ich zweigleisig“, verrät der 57-Jährige. Neben seiner Funktion als Spieler oder auch Trainer kamen auch noch die Tätigkeiten als Vereinsvorsitzender und Spartenleiter Fußball hinzu. Ganze zehn Jahre lang coachte Bernd Neubauer die erste Männermannschaft des MTV. Bereits seit 1984 arbeitete der Westaltmärker zuvor schon als Nachwuchstrainer. Im gleichen Jahr trat er auch in den Vorstand des Klubs ein. Für drei Jahre übernahm Neubauer zwischenzeitlich in diesem den Vorsitz. Bereits seit zehn Jahren arbeitet der 57-Jährige mittlerweile als Fußball-Spartenchef. Doch welche Funktion war Bernd Neubauer denn eigentlich schon immer am liebsten? Da muss das Vereinsurgestein gar nicht lange überlegen. „Es war eigentlich immer die als Spieler“, verrät er grinsend. Doch aus gesundheitlichen Gründen ist seit zwei Jahren Schluss für den früheren Defensivallrounder.
„Darauf kann man auf jeden Fall aufbauen“
Mittlerweile arbeitet der Beetzendorfer bei gleich zwei Vertretungen als Trainer. Zusammen mit Andreas Horn und Lukas Zürcher stellt er die Landesliga-A-Junioren des MTV ein, zudem hat er auch bei den Altherren das Sagen. „Bei den Altherren haben wir eine Spielgemeinschaft. Da ist das Organisieren der Spieler manchmal gar nicht so einfach“, erklärt der 57-Jährige. Etwas „einfacher“ ist da wohl die Aufgabe beim ältesten Beetzendorfer Nachwuchs. „Das ist eine gute Truppe, die unbedingt Fußball spielen möchte. Darauf kann man auf jeden Fall aufbauen“, betont Neubauer. Für die Truppe ist das Urgestein bereits seit D-Jugend-Zeiten zuständig. „Wir haben damals angefangen, um überhaupt mal wieder Nachwuchs zu haben“, erzählt Bernd Neubauer. Mittlerweile haben es die Youngster bis in die A-Jugend geschafft und spielen in der Landesliga. „Es ist wichtig, dass wir wieder eine A-Jugend haben“, so Neubauer, der zur neuen Saison einige Gastspieler neu in der Mannschaft begrüßen durfte. Sich selbst bezeichnet der Beetzendorfer als „ruhigen“ Vertreter. Für die etwas lauteren Ansprachen ist Andreas Horn da.
„Altes“ Trio bleibt dem Vorstand treu
Bernd Neubauer freut sich, dass sein Heimatverein mittlerweile über mehrere Jugendteams verfügt. „Unser Ziel ist es, irgendwann durchgehend von der E- bis zur A-Jugend besetzt zu sein“, erklärt der Sektionschef. Auch der Vorstand wurde verjüngt. Nur Oliver Spychalski, Ralf Schwotzer und eben Bernd Neubauer aus der „älteren“ Generation sind noch dabei. „Mit der Arbeit im Verein kann ich persönlich sehr zufrieden sein“, stellt der 57-Jährige klar. Für die erste Männermannschaft um Trainer Mayk Zürcher freut sich Neubauer besonders über den Aufstieg in die Landesklasse. „Ich hoffe, sie gehen nicht gleich wieder runter“, so sein großer Wunsch. Der Spartenleiter wünscht sich, dass sich der amtierende Kreismeister nun im Landesmaßstab etabliert.
Mindestens dreimal pro Woche auf dem Platz
Der Spartenleiter selbst teilt sich die schriftliche Arbeit hinter den Kulissen zwar gut mit Oliver Spychalski und Ralf Schwotzer, hat aber dennoch alle Hände voll zu tun. Für seinen Herzensverein ist Bernd Neubauer allerdings keine Aufgabe zu viel. Den Anhänger von Borussia Mönchengladbach zieht es zudem mindestens dreimal wöchentlich auf den Sportplatz. Am Donnerstag wird mit den A-Jugendlichen trainiert, während am Wochenende die Partien des ältesten Nachwuchses und der Altherren über die Bühne gehen. Nebenbei schaut sich Neubauer auch häufig die Begegnungen der beiden MTV-Männerteams an. Der 57-Jährige hat das Ziel, den Sportplatz und das Drumherum so vernünftig wie möglich instand zu halten. Umso erfreuter ist er, dass bei Arbeitseinsätzen meist viele freiwillige Helfer aus den Herrenmannschaften erscheinen. Die Zusammenarbeit zwischen Spielern, Übungsleitern und dem Vorstand könnte sich jedoch nach Ansicht des Urgesteins noch etwas verbessern. Wenn diese kleineren „Baustellen“ geschlossen sind, sieht Bernd Neubauer für seinen geliebten MTV Beetzendorf in eine positive Zukunft.
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