#Rhönradturnen hat beim Turnverein Friedrich-Ludwig-Jahn eine Heimat

#Salzwedel – Das Rhönrad ist ein Sportgerät, das in den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts auch in der Hansestadt Salzwedel seine Anhänger gefunden hat. Die Turnerinnen und Turner nahmen das neue Sportgerät in ihren Besitz und übten viele „Kunststücke“ besonders für Schauübungen ein und zeigten sie dem staunenden Publikum.

Rhönradturnen macht Spaß: Der Nachwuchs des TV Jahn Salzwedel zeigte sein Können erst kürzlich bei den Kinder- und Jugendspielen. Foto: Sensenschmidt

Anni Schenk, später Lehrerin an der Jahn-Oberschule, wagte sich als eine der Ersten ins Rhönrad. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das #Rhönrad bei Schauvorführungen anlässlich der Sportlerbälle in der damaligen Stadthalle in Salzwedel eingesetzt. Mit dem Magdeburger Jürgen Lassig, der seinen Armeedienst in Salzwedel ableistete, kam Mitte der 60er-Jahre neuer Schwung und das Wettkampfturnen in die Agricola-Sporthalle. Um die Stahlreifen auf dem glatten Parkett etwas abzubremsen, wurde „Ata“ (Scheuermittel und Arendseesand) vor jeder Übungsstunde gestreut und nach Beendigung wieder aufgefegt. Unter der Leitung des erfahrenen Übungsleiters wurden viele junge Turnerinnen und Turner für diese attraktive Sportart gewonnen. Genannt seien an dieser Stelle DDR-Jugendmeisterin Erika König, Christiane Hahme, Jürgen Mewes und die Geschwister Seifart.

Die Fortsetzung des Rhönradschauturnens fand im damaligen Pionierhaus (heute Kunsthaus) unter der Leitung des Sportlehrers Manfred Karnapke statt. Die ehemals Aktiven übernahmen dann als Übungsleiter die Verantwortung. Die Rhönräder standen bis dahin im Kohlenraum auf dem Hof des Pionierhauses. Jürgen Mewes, heute ein leidenschaftlicher Segelfliegerpilot) ist es zu verdanken, dass die in die Jahre gekommenen Stahlrhönräder modernisiert und plasteummantelt wurden. Der Übungsbetrieb wurde regelmäßig im Turnverein „Friedrich-Ludwig-Jahn“ (ehemals BSG Lokomotive Salzwedel) mit wachsender Begeisterung, besonders bei den Mädchen, fortgesetzt.

Ein aus Sachsen in die Altmark „eingewanderter“ Volleyballspieler ließ sich vom ehemaligen Vorsitzenden des Turnvereins Otto Bothe gewinnen und als Übungsleiter und Kampfrichter auf Landesebene qualifizieren. Seit dieser Zeit findet in der wunderschön modernisierten Jenny-Marx-Turnhalle (ehemals Reithalle der Ulanen) unter Leitung von Hagen Schulze und Petra Bergholz das Training statt.

Der größte Höhepunkt, den das Rhönradturnen in Salzwedel je erlebte, war die DDR-Meisterschaft in der Käthe-Kollwitz-Sporthalle, die heute zweckentfremdet und für den Sportbetrieb geschlossen ist. Die Titelkämpfe wurden vom 14-fachen DDR-Meister Jörg Winkler (Magdeburg) fachgerecht und vorbildlich geleitet, die Zuschauer waren begeistert.

In der Jenny-Marx-Turnhalle drehen sich aktuell jeden Donnerstag zu den Trainingszeiten des TV Jahn die Rhönräder. Hagen Schulze, Trainerin Carmen Gratopp sowie die Trainer-Helferinnen Greta Helbig, Laura Schülke und Victoria Barth kümmern sich von 15.30 bis 18.30 Uhr zunächst um die Kinder und Jugendlichen, anschließend trainieren noch bis 20 Uhr die Erwachsenen. Derzeit hat die Abteilung 30 Mitglieder/innen, die sich auch an regionalen Wettkämpfen beteiligen. Wer sich einmal im Rhönrad ausprobieren und regelmäßig üben möchte, der kann zu den Trainingszeiten vorbeischauen.

Quellenangabe: VON OTTO BOTHE UND RENEE SENSENSCHMIDT Altmarkkreis Salzwedel vom 12.05.2023, Seite 4

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