Vereinschef erzählt Erfolgsgeschichte des altmärkischen Kegel-Bundesligisten
#Binde – Der beschauliche Ort Binde hat einen Verein in der Kegel-Bundesliga – den SV Binde. Viele Bewohner dürften das wissen, aber wie ist es zu dieser Erfolgsgeschichte gekommen? Die Altmark-Zeitung ließ sich den Werdegang der Abteilung Kegeln vom Vereinsvorsitzenden Alf Schernikau einmal erzählen.

„Im Jahr 1971 begann in Binde eine neue sportliche Ära“, wie es Alf Schernikau beschreibt. Er meint damit den Bau einer modernen Zwei-Bahnen-Kegelanlage durch die Gemeinde Binde. „Dadurch fanden viele Einwohner zum Kegelsport“, so Schernikau, der von Anfang an dabei ist. In dieser Zeit gründeten sich drei Männerclubs und zwei Frauenteams.
Von Montag bis Freitag sei jeden Abend auf der automatischen Anlage trainiert worden. Dazu seien noch nachmittags einige Kinder und Jugendgruppen nach Binde gekommen. Eng verbunden mit dem Kegelsport in Binde ist der Name Wilhelm Albrecht. „Bei ihm lernten alle von klein auf das Kegel-ABC“, sagt Schernikau. Wilhelm Albrecht habe mit seinem Engagement den Grundstein des heutigen Binder Erfolgs gelegt, ist sich Schernikau sicher.
■ Erfolg stellte sich nach und nach ein
Mit dem Neubau der Kegelbahn hielt in Binde auch der Wettkampfsport seinen Einzug. Begann es in den ersten Jahren eher in den unteren Klassen, konnte man sich im Jugend – und Männerbereich immer weiter nach oben durchsetzen.
„Mit der politischen Wende in den neunziger Jahren veränderte sich auch einiges für die Binder Kegler. Durch den Einbau einer modernen Dusche und Toilette sowie einer hochmodernen Elektronik, verbesserte sich auch der Trainings – und Wettkampfbetrieb“, berichtet der Vereins-Chef.
Man sei dazu übergegangen, zweimal in der Woche zu trainieren. Dies hätte zur Folge gehabt, dass sich dadurch die Leistungen verbesserten.
So stellte sich auch der Erfolg ein. Mit der ersten Männermannschaft schaffte der SV Binde den Sprung in die höchste Klasse Sachsen-Anhalts, die Verbandsliga.
Nach einigen Jahren im Oberhaus sprang endlich der ersehnte Staffelsieg heraus, was den Binder Bohle-Spezialisten das Recht einräumte, an den Aufstiegsspielen zur 2. Bundesliga teilzunehmen.
Im Frühjahr 2010 gelang den Westaltmärkern dann der große Erfolg. In Brunsbüttel belegten sie den 3. Platz von sieben Mannschaften und stiegen in die 2. Bundesliga auf. „Die Freude war unbeschreiblich“, schildert Alf Schernikau.
Doch es seien dadurch auch Probleme auf die Binder zugekommen. Gefordert für die 2. Liga waren eine Vier-Bahnen-Anlage für die Heimspiele. Binde verfügte aber nur über die eingangs erwähnte Zwei-Bahnen-Kegelanlage.
■ Zusammenarbeit von Binde und Arendsee
Schnell habe man sich mit dem Arendseer Kegelclub verständigt. Aufgrund der Nähe hätte man sich gut gekannt, und es sei schnell zu einer Einigung über die Nutzung der Kegelbahn in Arendsee gekommen.
Diese gute Zusammenarbeit bestehe jetzt schon seit 15 Jahren. Die ersten fünf Jahre seien schwierig gewesen, man spielte immer gegen den Abstieg. In den nächsten fünf Jahren konnte man sich im guten Mittelfeld etablieren. Aber in den letzten vier Jahren gehörte der SV Binde immer zu den Titelanwärtern der 2. Bundesliga.
Durch das wechselnde Training in Binde und Arendsee seien die Spieler auch vielseitiger geworden. Grundlage für die Erfolge der 1. Mannschaft, sei auch der Spielbetrieb der 2. Mannschaft in der Landesliga auf der Bahn in Binde. Falle einmal jemand im Bundesligateam aus, könne problemlos jemand aus dem Landesligateam einspringen.
Verpasste man 2022 noch den Aufstieg in die 1. Bundesliga, ging für die Binder Kegler 2024 der große Traum in Erfüllung. Als Staffelsieger schafften die Bohlespezialisten aus der Westaltmark den direkten Aufstieg in die 1. Bundesliga. Dort versuchen sie alles, um den Klassenerhalt zu schaffen.
Aus dem Binder Team ragt einer momentan heraus. Der Youngster Richard Albrecht überzeugt mit Klasseleistungen und wurde dadurch bereits zum fünten Mal für die deutsche Nationalmannschaft berufen.
Von THOMAS KASPERSKI
Quellenangabe: Altmarkkreis Salzwedel vom 28.01.2025, Seite 6
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