Darts-Boom auch in Klötze: Sparte begeistert Jugendliche für den Sport

Klötze – Die Sportart Darts – umgangssprachlich auch als Pfeilewerfen bezeichnet – boomt. Und das nicht erst seit der Coronazeit, als Mannschaftssport kaum möglich war. Auch beim VfB Klötze hat sich in dieser Zeit eine Dartssparte gegründet. Seit knapp einem Jahr haben „Die 26er“ ihren Sitz an der Poppauer Straße im Klötzer Gewerbegebiet. Dort haben sie sich ihre Trainingsstätte selbst hergerichtet, erzählt Heiko Kleinicke im AZ-Gespräch. Am Freitag hatten die Dartsspieler aus Klötze die Jugendweihlinge zum Training zu Gast. Die Jugendlichen waren begeistert. Die meisten brachten auch schon Erfahrung mit und werfen zu Hause öfter mal auf die Scheibe. Denn: Darts boomt, auch als Freizeitbeschäftigung im Freundes- und Familienkreis.

„Darts macht Spaß“, finden nicht nur die Aktiven der Sparte des VfB Klötze. Sie begeisterten auch die Jugendweihlinge für ihren Sport. © Monika Schmidt (2)

Premiere im Programm

Im Jugendweiheprogramm war der Besuch bei den Dartsspielern zum ersten Mal. „Wenn der Verein das möchte, nehmen wir das gerne auch in den nächsten Jahren auf“, kündigte Torben Hilbig, Vorsitzender des Klötzer Jugendweihevereins, an. Auch er nutzte die Gelegenheit, ein paar Pfeile zu werfen. Beim Turnier blieben die Jugendlichen dann aber unter sich, um den besten Spieler zu ermitteln.

Von den erfahrenen Klötzer Dartsspielern bekamen sie wertvolle Tipps – und ein bisschen Hilfe beim Zusammenrechnen der Ergebnisse. Denn auch wenn die Scheiben mit Elektronik versehen sind: Das eigene Ergebnis, das der Spieler geworfen hat, muss er selbst per Hand auf dem Tablet eingeben. Da ist Kopfrechnen gefragt, um am Ende von den 301 Punkten, um die die Jugendlichen spielten, auf genau Null zu kommen. Die Profis spielen von 501 runter und wissen ganz genau, mit welchem Doppeltreffer sie ein Leg, also ein Spiel, beenden können. Die Jugendweihlinge begnügten sich mit einem „einfach Aus“, mussten also am Ende nur genau die Zahl erreichen, die noch auf dem Scoreboard stand.

Die Mitglieder der „26er“ gaben den Jugendlichen Tipps beim Werfen und halfen beim Zusammenrechnen der Ergebnisse.

Drei Mannschaften

Die Klötzer Dartssparte hat aktuell 32 Mitglieder. „Wir spielen mit drei Mannschaften aktiv in der Altmarkliga Steeldarts“, informiert Heiko Kleinicke. Mindestens vier Mann gehören zu einer Mannschaft, die zwei Doppel und Einzelspiele bei einem Wettkampf absolviert. „Ein 20:0 ist das Maximum“, erklärt der Kapitän der zweiten Klötzer Mannschaft weiter. Wer in den Duellen anfängt, wird „ausgebullt“, in dem jeder einen Pfeil auf die Scheibe wirft. Wer am dichtesten am „Bullseye“ in der Mitte ist, beginnt.

Die Klötzer Dartsspieler haben sich ihre Trainingsstätte an der Poppauer Straße selbst ausgebaut. Der Abstand von der Wurflinie zur Scheibe beträgt genau 2,37 Meter, die Scheibe hängt mit dem Bullseye in der Mitte genau 1,73 Meter vom Boden entfernt. Damit die Pfeile nicht kaputtgehen, falls sie mal auf den Boden fallen, ist dieser Bereich mit einem Teppich ausgelegt – „so wie bei den Profis auch“, erklärt Heiko Kleinicke weiter. Die Fahne der „26er“ aus Klötze ist im Vereinshaus übrigens stilecht mit Dartpfeilen an der Wand befestigt.

„Darts macht Spaß“

Die Jugendweihlinge erfuhren von den Klötzer Spielern auch die unterschiedlichen Gewichte der Pfeile und was sie bewirken. Einige hatten eigene Pfeile mitgebracht, die sie vor Ort wiegen lassen konnten, bevor es an die Scheiben ging. „Darts macht Spaß“, versucht Heiko Kleinicke den Boom der Sportart zu erklären. Die Klötzer sind äußerst erfolgreich in der Liga unterwegs, die zweite Mannschaft ist aktuell sogar Tabellenführer in der Liga. „Es sind überall supernette Leute, die wir treffen“, hat der Kapitän festgestellt. Bei vielen Sportvereinen in der Region haben sich inzwischen Dartssparten gebildet, so dass die Mannschaften auch viel in der Altmark herumkommen. Die Klötzer sind die zweite Saison mit dabei und freuen sich über die neuen Kontakte, die entstanden sind.

Vom Jugendlichen bis zum Senior sind bei den Klötzern Spieler aktiv. Viele Spieler sind auch ehemalige Fußballer, die nach einem Kreuzbandriss zum Beispiel nicht mehr aktiv auf dem Fußballplatz stehen können, dem VfB aber treu bleiben wollen. Für sie ist das Werfen auf die Scheibe eine gute Alternativlösung, erklärt Heiko Kleinicke mit einem Schmunzeln. Trainiert wird beim VfB immer dienstags und freitags ab 19 Uhr, bis jeder genügend Pfeile geworfen hat.

„Die 26er“

Übrigens: Die „26er“ haben sich nach einem speziellen Dartsergebnis benannt: Wer 20, 5 und 1 wirft, dessen Ergebnis heißt im Englischen „Breakfast“, also Frühstück, benannt nach den 26 Pence, die früher dafür im Pub bezahlt werden mussten.

Quellenangabe: Von MONIKA SCHMIDT Altmarkkreis Salzwedel vom 12.03.2025, Seite 11

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