Bohlekegeln: Der SV Binde steigt nach 14 Jahren der Ligazugehörigkeit der 2. Liga in das Oberhaus Deutschlands auf. Nun führen die Reisen nach Kiel, Hannover oder Cuxhaven

BINDE/ARENDSEE. Mit dem Aufstieg in die 1. Bundesliga erfüllten sich die Bohlekegler des SV Binde einen langersehnten Traum, der nun Wirklichkeit wurde. Die Gegner heißen nun Sportkegler Kiel, KSK Oldenburg oder auch Rivalen Hannover, statt Stendaler KC, RotWeiß Seyda oder KSV Vetschau. Und mit dem Aufstieg erfährt die Erfolgsgeschichte des SV Binde nach vielen Jahren der Liga-Zugehörigkeit den vorläufig absoluten Höhepunkt.

Damals nur um den Liga-Verbleib gekämpft

Als die Binder Männer damals im Jahr 2010 den Aufstieg in die 2. Liga schafften, war zunächst nicht damit zu rechnen, dass die Mannschaft einige Jahre später zur absoluten Spitzenklasse der Liga gehören würde, denn die ersten Spielzeiten waren durchaus vom Kampf um den Klassenerhalt geprägt. Im dritten Jahr hing der sogar am seidenen Faden. Bis zum letzten Spieltag mussten die Altmärker damals zittern, aber nur, um dann doch drinzubleiben.

Carlo Thiede, Wolfgang Behrens, Alf Schernikau, Stefan Dombrowski, Jochen Neubauer, Richard Albrecht, Burkhard Thiede und Wolfram Albrecht holten sich den Staffelsieg in der 2. Bundesliga, Staffel 3, und steigen in die 1. Bundesliga auf.

Doch in den Folgejahren steigerte sich das Team gehörig und mischte zuletzt sogar immer vorn mit. Podestplätze waren so keine Seltenheit mehr, sogar ein Relegationsturnier zur 1. Liga durften die Binder schon einmal spielen, weil damals Staffelsieger SG Derenburg/Ilsenburg verzichtete. Die Binder guckten also schon, durften aber (noch) nicht anfassen.

Die Binder Kegler ließen sich die obligatorische „Meister-Raupe“ in der Kegelhalle Arendsee nicht entgehen.
FOTOS: THOMAS KOEPKE

Doch das ist nun Geschichte. Der Traum vom Aufstieg wurde am Sonntag nach dem 3:0-Heimerfolg gegen die SG Union Oberschöneweide II und dem gleichzeitigen 1:2 der SG Derenburg/Ilsenburg in Königs Wusterhausen wahr – der SV Binde ist erstklassig! Erste Gratulantin war Schiedsrichterin Simone Salbreiter-Hill, die das Ergebnis offiziell verkündete, eine Magnum-Flasche Sekt bereithielt und zudem noch leckeren Kuchen für die Fans und die Mannschaft gebacken hatte.

Auch die Fans ließen sich nicht lumpen. So zog Otto Klopp aus Rohrberg kurzerhand einen „Fuffi“ aus der Tasche und übergab diesen an die Binder Mannschaft. Noch eine Null dran hängte dagegen der Kreissportbund (KSB) Altmark West, der den Aufstieg der Binder gleich mit einem 500 Euro-Gutschein belohnte.

Und die Freude über den Aufstieg war natürlich riesengroß. „Das ist wirklich ein tolles Erlebnis. Ich habe so viele Nachrichten und Glückwünsche bekommen. Die Nachricht vom Aufstieg muss sich also schnell verbreitet haben“, so Teamleiter Alf Schernikau.

Thomas Koepke (links) gratulierte im Namen des Kreissportbundes (KSB) Altmark West und übergab einen „Aufstiegs-Gutschein“ in Höhe von 500 Euro.

Zu Hause wollen die Binder die Spiele gewinnen

Allerdings ist die 1. Bundesliga für einen Binder Kegler kein Neuland, denn Jochen Neubauer hat bereits einige Bahnerfahrung bei der Mannschaft des KV Bremerhaven sammeln können und möchte die natürlich gern für die kommende Spielzeit in die Waagschale werden. „Wir werden natürlich in ein Abenteuer gehen. Auswärts wird es für uns einfach nur darum gehen, einfach mal andere Gesichter und Mannschaften zu sehen und wenn möglich die Höchststrafe zu verhindern. Aber vielleicht schaffen wir es auch, ab und zu den einen oder anderen Kegler hinter uns zu lassen und können ein paar kleine Punkte sammeln. Zu Hause wollen wir schon zeigen, was wir können. Wenn wir da so kegeln wie am vergangenen Wochenende, wird es für jede Mannschaft schwierig, hier zu gewinnen. Den einen oder anderen Punkt werden wir in der ersten Liga wohl aber zu Hause auch abgeben müssen“, so Schernikau weiter.

Und der Erfolg der Binder ist hausgemacht, denn bis auf Neubauer kommen die Teammitglieder aus der unmittelbaren Umgebung. „Also das Kegeln hat bei uns in Binde schon eine sehr lange Tradition. Wenn man hier jemanden fragt, der in etwa unser Alter hat, hat derjenige bestimmt schonmal in Binde gekegelt“, weiß Schernikau zu berichten. Namen wie Lutz Krüger oder auch Reinhard Schulz sind dabei noch mehr als geläufig, denn beide gehörten vor einigen Jahren auch noch zur Bundesliga-Mannschaft des SV Binde und haben damit ebenso eine Aktie an dem schönen Erfolg.

Jetzt steht den Bindern erstmal eine lange Saisonpause ins Haus, ehe es wohl im September mit der neuen Serie weitergeht. Allerdings sind bis dahin auch noch einige Meisterschaften geplant, an denen auch einige Binder erfolgreich teilnehmen wollen.

  1. Bundesliga2024/25
    1 U. Oberschöneweide I (M)
    2 Sportkegler Kiel I
    3 SV Fehrbellin
    4 KSK Oldenburg i. H.
    5 Sportkegler Kiel II
    6 Hertha BSC Berlin
    7 SG Cuxhaven/Stade
    8 SVL Seedorf
    9 Rivalen Hannover
    10 SV Binde (A)
    11 SG Pinneberg (A)
    12 SG Michendorf/Seddin (A)
    Anmerkung: Staffeleinteilung Stand 12. März 2024 (Änderungen vorbehalten).
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