Von Tangermünde über Gardelegen bis Winterfeld spielen acht Teams in der Altmarkliga Steeldarts / Aktuell läuft die zweite Saison
Mit einem Pfeil auf eine Scheibe zu zielen, fasziniert die Menschheit bereits seit Jahrtausenden. Dennoch zählt das Dartsspiel erst seit einigen Jahren als Trendsport, dem sich auch immer mehr Altmärker widmen.
Altmark l Der Darts-Hype hat in Deutschland im Jahr 2004 begonnen. Damals übertrug erstmals ein deutscher Fernsehsender die Darts-Weltmeisterschaft. Seitdem wächst die Fan-Gemeinde immer mehr. Sportvereine wie der SV Winterfeld oder Eintracht Immekath führen Darts-Sektionen. Allerdings ist die Infrastruktur in dieser Sportart noch nicht vergleichbar mit dem Fußball oder anderen Disziplinen. Es gibt noch kein ausgefeiltes Ligensystem, das den Sport auch auf kreislicher Ebene in Wettkampfform anbietet. Deshalb haben sich Darts-Fans aus der Altmark selbst darum gekümmert und die Altmarkliga Steeldarts ins Leben gerufen, die im Oktober in ihre zweite Saison gestartet ist.
Die Ligaleitung hat Kirsten Schalkowski inne. Sie ist erst 2017 durch Zufall auf den Sport gestoßen, war aber schnell Feuer und Flamme für das Darts. „Durch einen Hausverkauf sind wir mit Leuten ins Gespräch gekommen, die in Niedersachen Darts in einer Liga gespielt haben. Ich habe mir da gedacht, dass wir auch mal in Berkau ein Turnier ausrichten könnten“, erinnert sich Kirsten Schalkowski.
Dieses Turnier war ein voller Erfolg. Danach hat es nur noch ein paar Monate gedauert, bis Kirsten Schalkowski und weitere Mitstreiter bei der KSG Berkau eine Darts-Sektion gegründet haben. „Das ging ab dem Turnier quasi von 0 auf 100. Wir haben schnell andere Leute in der Region kennengelernt, die ebenfalls Steeldarts gespielt haben und waren schnell Teil der Gemeinschaft“, erklärt Kirsten Schalkowski.
Allerdings gab es zu dieser Zeit keine Liga, in der sich die Sportler aus der Altmark messen konnten. Ein Dachverband für die Steeldarter gab es in Sachsen-Anhalt ebenfalls nicht. Anders war das beim E-Darts. Doch die Vereine wollten bei der klassischen Variante, bei der mit Metallpfeilen auf ein Korkscheibe geworfen wird, bleiben. Mit der Zeit reifte der Entschluss, selbst eine Liga auf die Beine zu stellen.
Im Oktober 2019 stand dann der erste Spieltag der Altmarkliga Steeldarts an. Acht Teams spielten in zwei Gruppen um Punkte. Die KSG Berkau schickte zwei Mannschaften ins Rennen. Mit je einer Vertretung waren DC Zonk Köckte, SV Winterfeld, El Dartino Gardelegen, SG Neuferchau, Eintracht Immekath und Triple one Tangermünde dabei.
Die aktuelle Spielzeit begann am 2. Oktober ebenfalls mit acht Teams. Jede Mannschaft benötigt mindestens vier Spieler. Doch alle Clubs melden grundsätzlich mehr Starter. Etwa 60 Sportler sind in der Altmarkliga für die Saison 2020/21 gemeldet. Die Spielzeit endet, wenn die Corona-Unterbrechung es zulässt, am 24. April.
„Zur nächsten Saison sollen dann weitere Teams dazukommen. In Stendal formiert sich eine Mannschaft und die Kickerfreunde Salzwedel sind dabei, eine Darts-Sektion aufzubauen“, berichtet Kirsten Schalkowski.
Mittlerweile hat sich die Mitteldeutsche Steeldarts Liga als überregionaler Verband etabliert. Allerdings ist die Teilnahme am dortigen Spielbetrieb derzeit keine Option für die altmärkischen Vereine. Zum einen würde eine dortige Teilnahme weite Fahrwege bedeuten und zum anderen sind die Altmärker ganz froh, den Rahmen für ihren Ligaspielbetrieb selbst bestimmen zu können. Doch der aktuelle Stand ist laut Schalkowski nicht in Stein gemeißelt und kann sich auf Wunsch der Spieler auch ändern. Aber derzeit gebe es keine Bestrebungen, den Status quo der Altmarkliga zu verändern.
Schnelle Veränderungen sind in einer Trendsportart, die sich in den vergangenen Jahren nicht nur in der Altmark dynamisch entwickelt hat, immer möglich. Kirsten Schalkowski, die als Leiterin am Aufbau der Darts-Sektion bei der KSG maßgeblich mitgewirkt hat, hat den Vorsitz mittlerweile an Stefan Warmbold in gute Hände übergeben, wie sie sagt. Nun kümmert sie sich ausschließlich um die Leitung der Altmarkliga, in der ganz viel Herzblut stecke, erzählt Schalkowski. Es mache sie auch ein Stück weit stolz, etwas auf die Beine gestellt zu haben, das mittlerweile bei immer mehr Menschen für Freude am Darts sorge.
Von Marco Heide VOLKSSTIMME